TTC Mennighüffen trauert um Joachim Gitzke

Mit tiefer Trauer hat uns die Nachricht vom Tode unseres ehemaligen Spielers Joachim (seine Freunde nannten ihn stets Jochen) Gitzke erfüllt. Mit Jochen hat uns nach Uwe Becker ein weiterer Protagonist des sagenhaften Aufstiegs des kleinen ostwestfälischen Dorfvereins in die zweihöchste deutsche Tischtennisliga verlassen.
Jochen stieß zur Rückserie der Saison 1966/67 vom Nachbarverein TTSG Löhne im Alter von 17 Jahren zu uns und schaffte als Nummer 4 mit der Bezirksligamannschaft den Aufstieg in die Landesliga, was den 4. Aufstieg nacheinander bedeutete. Damit nicht genug, gelang ihm zusammen mit seinen Mannschaftskameraden in der folgenden Saison der 5. Aufstieg hintereinander in die Verbandsliga. Nach weiteren 5 Jahren gelang dann der große Wurf: Aufstieg in die Oberliga, die damals zweithöchste deutsche Tischtennisleistungsklasse, zu dem Jochen mit einem Einzelsieg im entscheidenden Auswärtsspiel beim 9:6 gegen den DSC Wanne-Eickel und vielen weiteren Einzel- und Doppelerfolgen im Laufe der Aufstiegssaison einen wichtigen Beitrag leistete. In den beiden Oberligajahren 73/74 und 74/75 war er weiter fester und wichtiger Bestandteil der 1. Mannschaft. Nach dem Abstieg hielt Jochen dem Verein noch eine Saison lang in der Verbandsliga die Treue. 1976 verließ er dann nach 10 erfolgreichen Jahren, bedingt auch durch einen Wohnortswechsel und neue berufliche Perspektiven, den Verein in Richtung SV Brackwede, bei dem er bis zu seinem Tode in verschiedenen Mannschaften weiter aktiv war. Den Kontakt zum TTC Mennighüffen hat Jochen aber bis zum Schluss nicht abreißen lassen.
Jochens Tischtennisspiel war gekennzeichnet durch bedingungslosen Angriff. So schnell wie möglich – oft schon beim ersten oder zweiten Rückschlag – ergriff Jochen mit seinem Topspin die Initiative. Ein besonderes Merkmal seines Spiels war der Vorhandschuss, den er perfekt beherrschte und so oft wie möglich einsetzte. Seine körperliche Fitness und Schnelligkeit erlaubte es ihm so früh wie möglich die Rückhand zu umlaufen und mit seiner Vorhand Druck zu machen. Diese Beweglichkeit und flinke Beine prädestinierten ihn geradezu zu einem guten Doppelspieler. So ist es nicht verwunderlich, dass Jochen im Doppel seine größten Erfolge im Einzelspielbetrieb zu verzeichnen hatte. Mit drei verschiedenen Partnern gewann er den Bezirksmeistertitel im Herren-Doppel.
1968 mit Bernd Vocke, 1972 mit Harald Westerholz und 1974 mit Peter Trentzsch konnte er dreimal diesen bedeutenden Titel erringen. Ein weiterer Kreismeistertitel aus dem Jahre 1973 mit Harald Westerholz als Partner unterstreicht seine Klasse im Doppelspiel.
Neben seinen sportlichen Leistungen war Jochen aber für uns und den gesamten Verein vor allen Dingen menschlich ein unschätzbarer Gewinn. Stets gut gelaunt und mit einer großen Portion Humor ausgestattet, verbreitete immer eine positive Stimmung. Im Verein war er allseits beliebt und ein verlässlicher Freund und Partner. Wir werden ihn sehr vermissen!