Am letzten Hinrundenspieltag ging es für unsere erste Damen zum Verfolgerduell nach Annen. Sollte die Rückrunde noch gespielt werden, so könnte nur der Sieger noch Richtung Relegationsplatz schielen. Annen bot die für uns bis dahin unschlagbare Spitzenkraft Antonyan auf, gefolgt von Pernack und Peiffert. An Brett 4 kam die uns unbekannte Ghukasayan nach 8 Jahren zum Comeback-Einsatz. Wie sich später herausstellte, handelt es sich hier um die Tochter von Narine Antonyan.
In den Doppeln zeigten Tabea und Sina dann ihre Extraklasse gegen Antonyan/Pernack. In einem wirklich auch für die beiden spektakulärem Doppel ohne große Fehler gab es ein deutliches 3:0 gegen die beiden gegnerischen Spitzenspieler. Am Nebentisch besorgten Nina und Sarah dann schnell den zweiten Doppelsieg, nach einem kurzen Wackler in Satz 2. Nach 15 Minuten also die 2:0 Führung, damit hatten wir nicht gerechnet.
In den ersten Einzeln musste Sina gegen Pernack an den Tisch – eigentlich eine Spielerin, die Sina liegt, aber Pernack hatte gestern in der zweiten Liga eine Spielerin mit über 1900 Punkten bezwungen, man war also gewarnt. Aber erst einmal traf Pernack wirklich keinen Ball und Sina sackte die ersten beiden Sätze im Schnelldurchlauf ein. Im dritten Satz fing sich Pernack dann und auch die Fehlaufschläge Sinas bei 9:9 im 3. und 10:10 im 4. Satz trugen nicht zum Matchgewinn bei 😉 Im fünften Satz war Sina dann aber wieder voll da, setzte sich schnell ab und dann war bei Pernack auch der Tank leer – ein schnelles 11:2. Nebenan spielte Tabea gegen Antonyan frei auf, musste der Ex-Armenierin aber den ersten Satz überlassen, obwohl Tabea auch hier schon gut im Spiel war. Und das wurde immer besser. Nach tollen Ballwechseln stand es auf einmal 10:8 für Tabea, doch Antonyan konnte beide Satzbälle ganz stark abwehren, bei 11:10 dasselbe, doch bei 12:11 konnte Tabea die Chance nutzen. Und Tabea blieb aggressiv, spielte Antonyan immer wieder super an und konnte auch den 3. Satz für sich gestalten. Sollte eine faustdicke Überraschung erfolgen? Erst einmal nein, Antonyan konnte sich schnell auf 2:7 absetzen, doch Tabea robbte sich wieder heran, knabberte Punkt um Punkt ab und nach mehreren langen Rallyes war dann bei 10:8 auf einmal der Matchball da. Aber Antonyan hielt, wie schon in Satz 2, stark dagegen und konnte den Matchball abwehren. Aber dann nutzte Tabea ihre zweite Chance und holte somit den ersten Sieg in 8 Jahren einer Spielerin von uns gegen Narine Antonyan. Und auf einmal führten wir 4:0 und Nina erhöhte kurze Zeit später gegen Ghukasayan auf 5:0. Wer hätte das gedacht? Da fiel es auch nicht so sehr ins Gewicht, dass Sarah gegen Peiffert nicht ins Spiel fand und doch irgendwie in jedem Satz dran war. Aber nach dreimal 9:11 konnte Peiffert für den Gastgeber verkürzen. Doch das zarte Pflänzchen Hoffnung wurde von Tabea schnell zunichte gemacht. Nach einem knappen ersten Satz gegen Pernack, der auch ein wenig „geklaut“ wurde, ließ Tabea dann in den beiden Folgesätzen aber auch gar nichts mehr anbrennen und sicherte uns somit schon den Sieg. Sina verlor fast schon erwartungsgemäß die ersten beiden Sätze gegen Antonyan deutlich, aber dann wurde ihr Kampfgeist geweckt. Sina nahm ihr Herz in beide Hände, agierte immer offensiver und druckvoller und setzte Antonyan so immer wieder ganz stark unter Druck. Und so kam es, wie es heute einfach kommen musste. Bei 10:9 in Satz fünf gelang auch Sina der Siegpunkt gegen eine bis heute für uns unschlagbare Antonyan. Was für ein Auftritt unseres oberen Paarkreuzes. Sarah zeigte sich dann nach einem 1:7 Start deutlich überlegen und erhöhte schnell auf 8:1. Und auch Nina gelang es endlich mal ein knappes Fünfsatzding für sich zu entscheiden. Gegen eine wirklich gute Peiffert behielt sie im Entscheidungssatz mit 11:8 die Oberhand.
Zum ersten Mal können wir in Annen gewinnen und dann so deutlich – Wahnsinn!
Fazit: Wirklich ein absoluter Sahnetag unserer Damen. Besonders das obere Paarkreuz sticht mit den beiden Siegen gegen die bis dahin in der Oberliga ungeschlagene Antonyan heraus. Aber auch Nina kann sich unten endlich mal mit einem knappen Sieg belohnen. Dass es bei Sarah heute nicht ganz optimal lief, sie aber dennoch einmal sicher punktet und einmal auch „dran“ war, zeigt auch hier eine Grundstärke, die uns in genügend Spielen der Hinrunde auch sehr hilfreich war.
Wir beenden diese nun auf Platz 3, einen Punkt hinter dem auf den Relegationsplatz logierenden Bergneustädterinnen. Sollte die Saison jetzt abgebrochen werden, wäre dies natürlich schon sehr ärgerlich. Wenn überhaupt, dann gehen wir aber eher nur von einer Unterbrechung aus und würden dann in der Rückrunde alles versuchen, diesen Relegationsplatz für uns zu erobern.
Zum Schluss auf alle Fälle unser bestes Saisonspiel!
Punkte für den TTCM: Tiemann/Brockmeier (1), Seibt/Trojahn (1), Tiemann (2), Brockmeier (2), Seibt (2), Trojahn (1)